Rundfunkpreis Mitteldeutschland – Fernsehen zum fünfzehnten Mal verliehen

Würdigung ausgezeichneter journalistischer und kreativer Leistungen für mehr Medienvielfalt und publizistische Qualität

Der Rundfunkpreis Mitteldeutschland ‒ Fernsehen, gemeinsam ausgelobt von der Medienanstalt Sachsen-Anhalt, der Thüringer Landesmedienanstalt und der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien, ist am heutigen Abend vor rund 220 Gästen im Westbad Leipzig zum fünfzehnten Mal verliehen worden. Der Preis stellt inzwischen einen der wichtigsten Leistungsvergleiche unter privaten kommerziellen Fernsehveranstaltern in Mitteldeutschland dar und ehrt auch in diesem Jahr sieben herausragende Lokal-TV-Beiträge aus 163 Einreichungen. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 11.500 Euro vergeben.

In der Kategorie "Aktuelle Berichterstattung und Information" – dotiert mit 2.000 Euro – gewinnt der Beitrag "Rätselraten um die Scheibe A" von Christian Kadlubietz, gesendet von TV Halle. Der kritische Beitrag über die Hallenser Stadtpolitik widmet sich einem maroden Gebäude, einem mauernden Bürgermeister und verärgerten Stadträten. Durch den gekonnten Einsatz von Archivbildern und die investigativen Fragen des Redakteurs an die "Stadtoberen" konnte ein schwarzer Fleck in der Verwaltung aufgedeckt werden. Die Jury lobte vor allem die gute Recherche, die ausgewogenen Informationen und die Professionalität, die Christian Kadlubietz journalistische Arbeit zu einem erstklassigen Stück Lokalfernsehen machen.

Kristian Kaiser gewinnt in der Kategorie "Sparten- oder Sondersendung" – ebenfalls dotiert mit 2.000 Euro. Sein Beitrag "Unterwegs mit Michael Kretschmer" wurde von Sachsen Fernsehen (DRESDEN, CHEMNITZ und LEIPZIG FERNSEHEN) gesendet. Die Jury beeindruckte die neutrale Herangehensweise, die gerade in Wahlkampfzeiten eine Herausforderung darstellen kann. Der Beitrag verbindet Information und Authentizität. Die Zuschauer können sich neben der politischen Seite des Protagonisten auch ein Bild über den Menschen Michael Kretschmer machen. "Dabei findet die Kamera ein angemessenes Verhältnis zwischen Nähe und Distanz und die Berichterstattung bleibt durchweg sachlich", befindet die Jury.

Mit dem Beitrag "Mein Meiningen" überzeugte Jörg Pasztori vom SRF - Südthüringer Regionalfernsehen aus Sonneberg in der Kategorie "Beste Werbung" (dotiert mit 2.000 Euro). In beeindruckenden Nah- und Detailaufnahmen porträtiert Pasztori die am Fluss der Werra liegende Kreisstadt im Süden Thüringens. Die Jury schätzte vor allem die originelle Idee, nicht nur klassische Stadtansichten zu zeigen, sondern sympathische Protagonisten durch den Tag zu begleiten – beim Radeln, Paddeln, Wandern, im Museum, im Theater und beim abendlichen Cocktail –  um Meiningen den Zuschauern näher zu bringen. "Damit erreicht diese Werbung auf ganz hervorragende Weise ihr Ziel", urteilte die Jury.

Preisträgerin des Sonderpreises zum Schwerpunkt "Heimat" ist Franziska Wöllner von Dresden Fernsehen. Ihr Beitrag "Trini abgerissen: Ende einer Skate-Ära" widmet sich dem Skaterpark Trini an der Trinitatiskirche in Dresden – einem Rückzugsort für junge Menschen, der den Abrissbaggern zum Opfer fiel. In ausgezeichneten Bildern erzählt Franziska Wöllner vom Verlust dieses Kleinods, an dem Jugendliche ihre Freizeit verbrachten – ein kritischer und ausgewogener Beitrag über das Sterben jugendgerechter Freizeitorte in den Kommunen, war sich die Jury einig. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.

Die Jury wählte außerdem aus allen Einsendungen die Länderpreise – dotiert mit je 500 Euro – aus. Dabei handelt es sich um Beiträge mit besonders länderspezifischen Themen.

Gewinner sind:

Kategorie: "Länderpreis Sachsen-Anhalt"

Torsten Grundmann (TV Halle)
Beitrag: "Wasser für den Hufeisensee"

Kategorie: "Länderpreis Sachsen"

Felix Schütze (LEIPZIG FERNSEHEN)
Beitrag: "Mir Sachsen, mir sin helle - Heimat in der Mundart"

Kategorie: "Länderpreis Thüringen"

Norman Ludwig (SRF - Südthüringer Regionalfernsehen, Sonneberg)
Beitrag: "Angriff der Käfer"

Die Laudatoren des Abends waren Staatsminister Oliver Schenk (Chef der Sächsischen Staatskanzlei), Mike Bielagk (Mitglied im Vorstand des Bundesverbandes Lokalfernsehen e.V. - BLTV und der Arbeitsgemeinschaft Regionalfernsehen in Sachsen - ARiS und Geschäftsführer der KabelJournal GmbH, Grünhain-Beierfeld), Andrea Flörke (Geschäftsführerin von Rennsteig.TV, Suhl) und Markus Ahrens (Geschäftsführer RFH Regionalfernsehen Harz, Halberstadt) sowie Jochen Fasco (Direktor der Thüringer Landesmedienanstalt), Marcus Kurze (Medienanstalt Sachsen-Anhalt, Vorsitzender des Vorstandes der Versammlung) und Eva Brackelmann (Vizepräsidentin des Medienrates der Sächsischen Landesmedienanstalt).

Die Veranstaltung wurde von Nancy Melzer (MITTEL ERZGEBIRGS FERNSEHEN) und Norman Baumgartner (LEIPZIG FERNSEHEN) moderiert. Die Leipziger Band MaxExpress feat. Carolina Jass sorgten für die musikalische bzw. künstlerische Unterhaltung.

Die Jury setzt sich traditionsgemäß aus Medienexperten und Vertretern aller drei Länder zusammen:

Claudia Euen ist Journalistin und arbeitet für den Deutschlandfunk, den MDR und verschiedene Magazine. Sie ist Mitglied des "Politischen Quartetts" der Friedrich-Ebert-Stiftung in Leipzig und darüber hinaus Filmkritikerin und Filmemacherin.

Bernhard Becker war bis 2018 fast 25 Jahre lang Pressesprecher des DGB-Landesverbandes in Sachsen-Anhalt und wurde von dort für mehrere Jahre in die Versammlung der Medienanstalt des Landes entsandt.

Harald Mohr produziert mit seiner Erfurter Firma MOHR MEDIA Film- und Fernsehproduktionen seit 20 Jahren Reportagen, Features, News und Dokumentationen für öffentlich-rechtliche und private Fernsehsender.

Katja Förster ist Mitglied in der Versammlung der Thüringer Landesmedienanstalt und zuständig für Öffentlichkeitsarbeit beim Bauernverband Thüringen.

Andreas Arnsfeld ist Mitglied in der Versammlung der Medienanstalt Sachsen-Anhalt und Leiter des Bereiches Gesundheits- und Sozialpolitik der AOK Sachsen-Anhalt.

Hinweis:
Die Thüringer Landesmedienanstalt (TLM), die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) und die Medienanstalt Sachsen-Anhalt vergeben gemeinsam den Rundfunkpreis Mitteldeutschland in den Sparten Fernsehen, Hörfunk und Bürgermedien. Am 28. Juni 2019 wurden die Preise für den Hörfunk in Erfurt und am 6. September 2019 die Preise für die Bürgermedien in Halle vergeben. Die SLM ist Ausrichter des Rundfunkpreises Mitteldeutschland – Fernsehen.

Anlage:
Übersicht der Preisträger/Nominierten/Jurybegründungen

Gewinner Fernsehpreis

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