Bildung! Neue Medienwelten und digitales Lernen

Einblicke Sommer 2018

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

können  Sie sich noch an Ihre Schulzeit erinnern? An die Arbeit mit den alten Schulbüchern und Schreibheften. Technik gab es kaum, bis auf den Tageslichtprojektor,  der in der DDR Polylux hieß. Heute ist die Digitalisierung längst auch in den Klassenzimmern, den Hörsälen und in den Berufsschulen angekommen. Virtuelle Bibliotheken speichern das Wissen der Welt, Virtual-Reality-Brillen überwinden räumliche Grenzen, Lern-Apps vereinfachen den Zugang zu Bildung – unabhängig von Zeit und Ort. Das Tempo, mit dem die neue Technik Einzug hält, ist hoch. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig den richtigen Umgang mit Medien zu lernen, eine gesellschaftliche Auseinandersetzung darüber anzuregen und die Menschen beim Schritt in die digitalen Lernwelten zu begleiten.  Wir als Medienanstalt Sachsen-Anhalt sehen uns in der Verpflichtung, einen maßgeblichen Beitrag für die Medienkompetenz besonders bei Kindern und Jugendlichen zu leisten. In diesem Jahr haben  wir mit der Grundschule Büschdorf bei Halle unsere  erste Internet-ABC-Schule ins Leben gerufen,  die landesweit jetzt viele Nachahmer finden soll. (Seite 16). Wichtig beim Thema „Medienkompetenz“ ist uns aber auch das lebenslange Lernen, über das gesamte Berufsleben hinweg bis hin zum Lernen im  Seniorenalter. Umso mehr macht es mich stolz, in unserer aktuellen Ausgabe die Arbeit unseres Medienkompetenzzentrums ausführlich zu würdigen.  So soll unsere  Zeitreise 20 Jahre Medienkompetenzzentrum (Seite 12) symbolisch  dafür stehen, was in zwei Jahrzehnten an Medienkompetenzentwicklung geleistet  worden ist. Doch Bildung ist nicht nur eine Aufgabe der Bundesländer, sondern auch eine nationale Aufgabe. Umso mehr freue ich mich, dass wir für diese Ausgabe der Einblicke die neue Bundesbildungsministerin Anja Karliczek für ein großes Interview gewinnen  konnten. Was sie mit ihrer Bildungsoffensive  für Deutschland plant,  lesen Sie auf den Seiten 4 bis 6. Denn Deutschland hat bei der digitalen Bildung mächtig aufzuholen. Erfreulich, dass die Bundesregierung jetzt zehn Milliarden Euro in den Breitbandausbau stecken will - verbunden mit einem Rechtsanspruch auf schnelles Internet, der von 2025 an gelten soll. Doch die technische Ausstattung unserer Bildungsinstitutionen ist nur die Voraussetzung für die Digitale Bildung. Gleich wohl darf der Einsatz digitaler  Medien kein Selbstzweck sein, wie der Hirnforscher Manfred Spitzer in unserer aktuellen Ausgabe der Einblicke klarmacht. In einem Pro und Contra diskutiert er zusammen mit dem Präsidenten des Didacta- Verbandes, Wassilios E. Fthenakis, wie unser Gehirn eigentlich tickt und ob digitales oder analoges Lernen besser ist.

Eine spannende und anregende Lektüre wünscht
Ihnen Ihr Albrecht Steinhäuser

Debug: /