Rundfunkpreis Mitteldeutschland – Fernsehen zum dreizehnten Mal verliehen

Würdigung journalistischer Leistung im privaten regionalen und lokalen Fernsehen für mehr Medienvielfalt und publizistische Qualität

Marco Gasparic und Jakob Schäfer von Leipzig Fernsehen gewinnen Hauptpreis für ein faszinierendes Portrait über die türkische Musikerin und Komponistin Beste Öczelebi.

TV Halle, Dresden Fernsehen, Chemnitz Fernsehen, Radebeul-TV, SRF-Südthüringer Regionalfernsehen, Sonneberg, und PUNKTum Fernsehen, Hettstedt, gehören ebenfalls zu den Preisträgern.



Der Rundfunkpreis Mitteldeutschland ‒ Fernsehen, gemeinsam initiiert von der Medienanstalt Sachsen-Anhalt, der Thüringer Landesmedienanstalt und der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien, ist am heutigen Abend vor rund 230 Gästen im Westbad Leipzig zum dreizehnten Mal verliehen worden. Der Preis bildet inzwischen einen der wichtigsten Leistungsvergleiche unter privaten kommerziellen Fernsehveranstaltern in Mitteldeutschland und ehrt auch in diesem Jahr insgesamt sieben herausragende Lokal-TV-Beiträge aus 156 Einreichungen. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 11.000 Euro vergeben.

Der Hauptpreis – dotiert mit 2.500 Euro – in der Kategorie "Bester Beitrag/Bestes Porträt" geht an Marco Gasparic und Jakob Schäfer von Leipzig Fernsehen für ihre Produktion mit dem Titel "Beste Öczelebi - Gegenwartsmusik". Das Stück zeigt die von Umwegen gezeichnete Lebensgeschichte einer jungen Frau, die ihre türkische Heimat verlassen musste, um sich künstlerisch entwickeln und verwirklichen zu können. "Spannende und abwechslungsreiche Bilder werden durch die Musik veredelt. Die Autoren verweben die Hingabe zur Kunst geschickt mit der politischen Dimension, die etwas darüber erzählt, wie wir in Deutschland leben können und wollen. Das spiegelt Weltoffenheit und ein Gespür für Themen unserer Zeit wider." Ein herausragender Beitrag, begründet die Jury ihre Entscheidung.

Die Gewinnerinnen in der Kategorie "Beste Werbung" – dotiert mit 2.000 Euro – sind Susann Spiwoks und Kathy Reichenbach, ebenfalls von Leipzig Fernsehen, mit ihrem Werbespot "60plusminus". Die Jury urteilt: "Die Generation 60plus wird mit diesem Werbefilm weder in die Ecke 'Alt' gestellt, noch krampfhaft auf 'Jung' getrimmt, sondern einfach mit den richtigen Worten und ohne das Bemühen von Klischees abgeholt."

Die "Beste Nachricht im Fernsehen" – dotiert mit 1.500 Euro – kommt in diesem Jahr von Katrin Taubert für ihren Bericht "Tante Emma 2017", der für SRF-Südthüringer Regionalfernsehen, Sonneberg, produziert wurde. Im Mittelpunkt stehen die Strukturveränderungen im ländlichen Raum, die vielerorts längst Realität geworden sind. Der Beitrag berichtet über einen erfolgreichen Unternehmer, dem es mit seiner Geschäftsidee, einen mobilen "Tante-Emma-Laden" einzurichten, gelungen ist, vor allem älteren, wenig mobilen Menschen wieder die Möglichkeit zu geben, selbstbestimmt ihre Einkäufe zu erledigen. "Die Nachricht nimmt viele O-Töne auf und kann gut die Bedürfnisse der ländlichen Bevölkerung herausarbeiten. Ein hervorragender Beitrag ‒ sowohl hinsichtlich des Inhaltes, als auch hinsichtlich der Form", schätzt die Jury ein.

Preisträgerin des Sonderpreises zum Schwerpunkt "Europa und die Region" ist Ulrike Hausmann von Chemnitz Fernsehen. Der Film "Chemnitzer feiern Friedenstag" dokumentiert verschiedene Aktionen an einem einzigen Tag in Chemnitz, die den Friedenswillen einer Stadt in Mitteldeutschland zeigen. Besonders fasziniert die Jury, "dass es dem Beitrag darüber hinaus gelungen ist zu verdeutlichen, dass 'Gib uns Frieden' ein wichtiges europäisches, aber auch weltweites Thema darstellt und dass dieser europäische Frieden, wie wir ihn kennen, eine große, bei weitem nicht selbstverständliche Errungenschaft ist, den es zu schützen gilt". Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.


Die Jury wählte außerdem aus allen Einsendungen die Länderpreise – dotiert mit je 500 Euro – aus. Dabei handelt es sich um Beiträge mit besonders länderspezifischen Themen. 

Gewinner sind:

Kategorie: "Länderpreis Sachsen-Anhalt" 
Christian Kadlubietz, Alexander Kühne und Kevin Lachmund (TV Halle)
Beitrag: "Sorgen im Südpark"

Kategorie: "Länderpreis Sachsen"
Stephan Liebich (Radebeul-TV)
Beitrag: "Markus Retzlaff im Portrait"

Kategorie: "Länderpreis Thüringen"
Katrin Taubert (SRF-Südthüringer Regionalfernsehen, Sonneberg)
Beitrag: "Anja und Jule"

Die Laudatoren des Abends waren Staatsminister Dr. Fritz Jaeckel (Chef der Sächsischen Staatskanzlei), Katharina Wolf, (Vorsitzende der Europa-Union Sachsen), Ine Dippmann (Vorsitzende des Vorstandes Deutscher Journalistenverband ‒ DJV Sachsen) und Jürgen Doetz (Vizepräsident des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft e.V. ‒ ZAW und stv. Vorsitzender des Deutschen Werberates).

Die Veranstaltung moderierte Georg Teichert. Die Leipziger Band "MaxExpress" mit Sängerin Laura Hempel sorgte für die musikalische bzw. künstlerische Unterhaltung.

Die Jury setzt sich traditionsgemäß aus Medienexperten und Vertretern aller drei Länder zusammen:

Claudia Euen für Sachsen: 
Sie ist freie Journalistin, hauptsächlich arbeitet sie für den Deutschlandfunk, MDR und ZDF. Außerdem war sie u.a. Chefredakteurin des Leipziger Stadtmagazins KREUZER 

Benedikt Otto für Thüringen: 
Er ist ehem. Produktmanager des MDR-Nachrichtenmagazins "Thüringen Aktuell"

Dr. Thomas Hertel für Sachsen-Anhalt: 
Er ist Ministerialrat in der Landesvertretung Sachsen-Anhalt beim Bund und Mitglied im Vergabeausschuss der Mitteldeutschen Medienförderung

Dr. Reinhard Grütz: 
Er ist Direktor der Katholischen Akademie des Bistums Magdeburg und Mitglied der Versammlung der Medienanstalt Sachsen-Anhalt – entsandt von der Katholischen Kirche 

Christian Rommel: 
Er ist Mitglied der Versammlung der Thüringer Landesmedienanstalt und Vorsitzender des Ausschusses Programm und Jugendmedienschutz – entsandt von den Jugendverbänden Thüringens

Debug: /