Rundfunkpreis Fernsehen verliehen
Würdigung ausgezeichneter journalistischer und kreativer Leistungen für mehr Medienvielfalt und publizistische QualitätDer Rundfunkpreis Mitteldeutschland ‒ Fernsehen, gemeinsam initiiert von der Medienanstalt Sachsen-Anhalt, der Thüringer Landesmedienanstalt und der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien, ist am heutigen Abend vor rund 230 Gästen im Westbad Leipzig zum vierzehnten Mal verliehen worden. Der Preis stellt inzwischen einen der wichtigsten Leistungsvergleiche unter privaten kommerziellen Fernsehveranstaltern in Mitteldeutschland dar und ehrt auch in diesem Jahr insgesamt sieben herausragende Lokal-TV-Beiträge aus 143 Einreichungen. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 11.500 Euro vergeben.
In der Kategorie "Aktuelle Berichterstattung und Information" – dotiert mit 2.000 Euro – gewinnt der Beitrag "Orang Utans in Not" von Aniane Schroeder, gesendet bei Leipzig Fernsehen. Porträtiert wird der Leipziger Verein "Orang Utans in Not e.V. " mit ihrer Vorsitzenden Julia Cissewski. Aktiv in Indonesien setzt sich die Leipzigerin für den durch Wilderei, Abholzung des Regenwaldes und das Anlegen von Palmölplantagen bedrohten Lebensraum der Tiere ein. Der Gewinnerbeitrag "sensibilisiert und informiert den Zuschauer in herausragender Weise", begründet die Jury ihre Entscheidung.
Bernd Stiasny von TV Halle gewinnt in der Kategorie "Sparten- oder Sondersendung" – ebenfalls dotiert mit 2.000 Euro. Sein Beitrag "Gesund in Halle – das Gesundheitsmagazin" erzählt von Kindern der Schule für Blinde und Sehbehinderte, wie sie die Blindenschrift oder auch ein Instrument erlernen und berichtet über eine Reha-Sportgruppe für Krebspatienten. "Dabei nähert sich das Kamerateam den Protagonisten sensibel und äußerst respektvoll und lässt die Zuschauer teilhaben an ihren alltäglichen Herausforderungen. Dazu gibt es viele sachliche Informationen, die Betroffenen in der Region helfen können. Sehr gut gemacht" – urteilt die Jury.
Mit dem Beitrag "Elias-Glashütte" überzeugte Jörg Pasztori vom Südthüringer Regionalfernsehen aus Sonneberg in der Kategorie "Beste Werbung" (dotiert mit 2.000 Euro). "In beeindruckenden Nah- und Detailaufnahmen zeigt Pasztori den Schaffensprozess verschiedener Glasprodukte. Dabei fängt die Kamera Farben und Formen gekonnt ein, so dass der Zuschauer förmlich die Hitze in der Glashütte spürt" zeigt sich die Jury beeindruckt von diesem Siegerbeitrag.
Preisträger des Sonderpreises zum Schwerpunkt "Nachhaltigkeit – Wie geht das? " ist Torsten Grundmann von TV Halle. Sein Beitrag gibt ein Beispiel dafür, wie Nachhaltigkeit und Willkommenskultur unter einem Dach – im REPAIR-CAFÈ HALLE – praktiziert werden kann. Die Initiative der Evangelisch-Methodistischen Gemeinde und des Vereins Sprachbrücke zeigt, wie Einheimische und Immigranten zusammenkommen können. Reparieren statt Wegwerfen – ehrenamtlich, kostenlos – ist hier das Motto. Integration durch Solidarität im lokalen Umfeld und Nachhaltigkeit im Alltag werden auf einen gemeinsamen Nenner gebracht. "Eine sehenswerte Reportage, die zur Nachahmung ausdrücklich empfohlen wird!" ist sich die Jury einig. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.
Die Jury wählte außerdem aus allen Einsendungen die Länderpreise – dotiert mit je 500 Euro – aus. Dabei handelt es sich um Beiträge mit besonders länderspezifischen Themen.
Gewinner sind:
Kategorie: "Länderpreis Sachsen-Anhalt"
Christian Kadlubietz (TV Halle)
Beitrag: "Verein Sprachbrücke"
Kategorie: "Länderpreis Sachsen"
Fabiene à Wengen (Leipzig Fernsehen)
Beitrag: "Upcycling – Wie kann man nachhaltig aus Altem Neues schaffen?"
Kategorie: "Länderpreis Thüringen"
Katrin Taubert (Südthüringer Regionalfernsehen, Sonneberg)
Beitrag: "Ärmel hoch! Eine Bürgerinitiative für das Gasthaus 'Zur Krone' in Schweina"
Die Laudatoren des Abends waren Staatsminister Oliver Schenk (Chef der Sächsischen Staatskanzlei), Rene Falkner (Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Lokalfernsehen e.V. und Vorstandsvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Regionalfernsehveranstalter in Sachsen e. V.) René Sievert, (Vorstandsvorsitzender des Regionalverbandes Leipzig e.V. - Naturschutzbund Deutschland - NABU), Jochen Fasco (Direktor der Thüringer Landesmedienanstalt), Martin Heine (Direktor der Medienanstalt Sachsen-Anhalt) und Grit Wißkirchen (Vizepräsidentin des Medienrates der Sächsischen Landesmedienanstalt).
Moderiert wurde die Veranstaltung von Georg Teichert. Die Leipziger Band "Marschall & MaxExpress" sorgte für die musikalische bzw. künstlerische Unterhaltung.
Die Jury setzt sich traditionsgemäß aus Medienexperten und Vertretern aller drei Länder zusammen:
Claudia Euen ist Journalistin und arbeitet für den Deutschlandfunk, den MDR und verschiedene Magazine. Außerdem ist sie auch Filmkritikerin und Filmemacherin. Im letzten Jahr lief ihr Dokumentarfilm "Im Schatten des Apfelbaums" erfolgreich auf Festivals. Zudem ist sie Mitglied des "Politischen Quartetts" der Friedrich-Ebert-Stiftung in Leipzig.
Prof. Axel Geiss ist als Produzent und Regisseur von Dokumentarfilmen freiberuflich tätig. Davor war er Professor für Medienwirtschaft und Dekan des Fachbereichs Kommunikation und Medien der Hochschule Magdeburg-Stendal.
Harald Mohr produziert mit seiner Firma MOHR MEDIA Film- und Fernsehproduktionen. Beispielsweise produzierte er im letzten Jahr für den Mitteldeutschen Rundfunk eine 12- teilige Serie über Blinde und Sehbehinderte Menschen und die digitalen Medien unter dem Titel: "Die ganze Welt unterm Finger".
Ilona Eisner ist stv. Vorsitzende der Versammlung der Thüringer Landesmedienanstalt.
Andreas Arnsfeld ist Mitglied in der Versammlung der Medienanstalt Sachsen-Anhalt.
Hinweis
Die Thüringer Landesmedienanstalt (TLM), die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) und die Medienanstalt Sachsen-Anhalt vergeben gemeinsam den Rundfunkpreis Mitteldeutschland in den Sparten Fernsehen, Hörfunk und Bürgermedien. Am 24. August 2018 wurden die Preise für den Hörfunk in Erfurt und am 7. September 2018 die Preise für die Bürgermedien in Halle vergeben. Die SLM ist Ausrichter des Rundfunkpreises Mitteldeutschland – Fernsehen.