MSA EinBlicke 2 / 2013

EDITORIAL

Liebe Leserinnen, liebe Leser, was kann eine Landesmedienanstalt dazu beitragen, dass es zu einer ausgewogenen Sportberichterstattung in Radio und Fernsehen kommt? Kann sie überhaupt etwas tun? Welche Wege gibt es für Vereine aus dem Bereich des Breitensports, des Regionalsports oder auch des Behindertensports, in die Medien zu gelangen - angesichts der übermäßigen Präsenz des Fußballs im Fernsehen. Welche Möglichkeiten haben kleinere Sportvereine überhaupt, in die Medien zu gelangen? Hat die derzeit stattndende Digitalisierung im Medienbereich viel - leicht sogar einen günstigen Einuss auf „mehr Präsenz anderer Sportarten“? Über all diese Fragen haben wir nachgedacht, als wir das ema für unsere jährlich stattndende Veranstaltung „Hallesches Mediengespräch“ geplant haben.

Wir haben uns zugegebenermaßen mit dem ema „Sport und Medien“ in diesem Jahr auf ein Spielfeld gewagt, das auch für uns recht neu ist. „Ständig Fußball auf allen Kanälen – Welche Chancen bietet die Digitalisierung anderen Sportar - ten und dem Regionalsport?“ – so der Titel der Veranstaltung. Am 11. September diskutieren darüber Sportler, Medienmanager, Sportsponsoren und Wissenschaftler. Uns ist be - wusst, dass nicht alle Leserinnen und Leser die Veranstaltung besuchen werden. Daher widmen wir uns in der aktuellen MSA EinBlicke in einer Schwerpunktausgabe der ematik.

Professor Dr. Hans-Jörg Stiehler arbeitet am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universi - tät Leipzig und beschäftigt sich seit Jahren mit dem For - schungsfeld „Sport und Medien“. Im Interview mit der MSA EinBlicke beschreibt er die „gravierenden Veränderungen“, die sich angesichts der Digitalisierung der Medien in der Sport - berichterstattung vollziehen. Aber auch die klassische Sportberichterstattung im Fernsehen, so Professor Stiehler, habe recht stabile Quoten. „Sportwettbewerbe haben durch Gegnerschaft und oenen Ausgang Qualitäten von Dramen“, beschreibt Stiehler die Faszination Sport. (Interview Seite 6). Der Direktor der Medienanstalt Sachsen-Anhalt, Martin Heine, sieht insbeson - dere in Fußballübertragungen und den Olympischen Spielen die „letzten verlässlichen Fernsehlagerfeuer“. Welchen Ein - uss das veränderte Verhältnis von Sport und Medien auf die Aufsicht und Zulassung hat, beschreibt Heine im Interview auf.

Dramen, so wie sie Professor Stiehler für das Fernsehen beschreibt, haben sich in diesen Monaten auch auf dem Radiomarkt abgespielt. Da ging im Jahr 2011 unter großer bundesweiter Beachtung die REGIOCAST-Gruppe mit dem Fußballradio 90elf an den Start. Herzstück des Programms war die Bundesliga-Berichterstattung. Das Programm aus Leipzig galt als das Zugpferd im bundesweiten Digitalradio. Zwei Jahre später dann der plötzliche Verlust der Bundesliga-Lizenz bei der letzten DFB-Vergabe und das Aus für 90elf. Die Rechte für die Übertragung im Radio bekam der Münchner Sender Sport1. Er knüpfte jetzt mit ENERGY, was ebenfalls im bundesweiten Digitalradio zu hören ist, eine Kooperation. Damit ist die Bundesliga wieder im privaten bundesweiten Digitalradio zu hören. Und es gibt Gewinner und Verlierer.

Soweit zur bundesweiten Radioszene. Unsere landesweiten Radioveranstalter setzen in ihrer Berichterstattung ganz klar aber auch auf den Regionalsport. So berichtet radio SAW von vielen sportlichen Großereignissen im Land Sachsen-Anhalt live vor Ort. Seit Jahren ist der Sender Medienpartner der drei wichtigsten Fußballvereine des Landes.

Damit hilft er auch, dem Fußball im Osten wieder einen höheren Stellenwert zu verschaen. Radio Brocken berichtet in seinem Programm traditionell auch über andere Sportarten. So steht der Sender für eine langjährige Eishockeyberichterstat - tung und unterstützt die Warm-Up-Zeiten sowie die Halbzeit - gestaltung der heimischen Vereine.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und viele neue informative Einblicke!

Ihr Albrecht Steinhäuser


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