MSA EinBlicke 1 / 2016

EDITORIAL

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

aus welchen Quellen informieren Sie sich eigentlich, wenn Sie sich zu einem aktuellen Ereignis oder auch zu einem in der Öffentlichkeit heiß diskutierten Thema informieren wollen?

Während man noch vor 10 Jahren am Frühstückstisch die aktuelle Tageszeitung aufschlug, um dort die neuesten Nachrichten und Berichte zu lesen, checken viele heutzutage gleich nach dem Aufstehen auf dem Smartphone die neuesten Nachrichten in den sozialen Netzwerken. Sie schauen zum Beispiel auf Facebook, welche Themen „die Freunde“ gepostet haben oder schicken einen kurzen Tweed über den Kurznachrichtendienst Twitter. Andere wiederum lassen sich die Nachrichten von einem Online-Nachrichtenportal direkt aufs Handy schicken. Die Art, sich Informationen zu beschaffen und sich zu informieren, hat sich in den letzten Jahren rasant gewandelt. Forscher sprechen von einer „Zwei Wege-Kommunikation“, die den Rezipienten gleichzeitig zum Kommunikator werden lässt in einer immer komplexer werdenden Medienlandschaft. Hier schließt sich nahtlos die Frage an, wie verlässlich dann eigentlich noch die Quellen sind, aus denen man seine Informationen bezieht und welche Rolle die eigenen Leitmedien noch spielen. Wie groß ist die Rolle der Leitmedien tatsächlich noch und wie glaubwürdig sind diese?

Die im Internet bestehenden Angebote fordern die Printmedien und den Rundfunk zusehends als Konkurrenten heraus, sagt Medienexperte Professor Dr. Tobias Hochscherf in unserem Aufmacherinterview über die Zukunft der Leitmedien. Die Redaktion der MSA EinBlicke hat ihn gefragt, ob die derzeit immer öfter gehörte These, Leitmedien würden mehr und mehr an Bedeutung verlieren, wirklich stimmt.

Ganz besonders kritisch und sehr analytisch äußert sich Dr. Hans-Joachim Maaz, renommierter Psychoanalytiker und Buchautor aus Halle. Angesichts der aktuellen Flüchtlingsberichterstattung zieht er mit den Leitmedien scharf ins Gericht und erläutert ebenfalls in einem Interview, warum nach seiner Einschätzung Leitmedien „zur Spaltung der Gesellschaft“ beitragen!

Natürlich wollten wir auch die Macher der etablierten Medien in unserer Region selbst zu Wort kommen lassen. Daher haben wir drei Chefredakteure gefragt, was sie selbst unter „Leitmedien“ verstehen und wie sie ihre eigene Arbeit reflektieren. Lesen Sie auf Seite 8, wie der MZ-Chefredakteur, der trimediale Chefredakteur des MDR sowie die Programmchefin von Radio Brocken unsere Medienlandschaft sehen.

Für die MSA EinBlicke war es aber auch ganz besonders wichtig, in die Region zu schauen und die Macher der lokalen Fernsehveranstalter zu befragen, wie sie glaubwürdige Berichterstattung im „Kleinen“ umsetzen. Daher sprachen wir mit Marcus Ahrens vom Regionalfernsehen Harz.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine anregende Lektüre und – wie immer – viele neue informative Einblicke!

Ihr Markus Kurze

Debug: /