MSA EinBlicke 2 / 2011

GRUSSWORT

In Sachsen-Anhalt hat sich eine vielfältige Hörfunk- und Fernsehlandschaft fest etabliert. Mit radio SAW, Radio Brocken, Rockland Sachsen-Anhalt und 89.0 RTL sind gleich vier private Radioprogramme im Land zu empfangen. Sie berichten aus allen Teilen des Landes, informieren die Hörerinnen und Hörer und spielen Musik, die den Geschmack der Menschen trifft. So können die beiden Funkhäuser in Magdeburg (radio SAW/Rockland Sachsen-Anhalt) und Halle (Radio Brocken/89.0 RTL) auf das erfolgreichste Jahr ihrer Geschichte zurückblicken. Beim Fernsehen bereichern 14 lokale und regionale Veranstalter die Medienlandschaft in Sachsen-Anhalt. Was der öffentlich-rechtliche Rundfunk und selbst die Tageszeitungen nicht immer leisten können, die Berichterstattung über scheinbar kleine Ereignisse aus der unmittelbaren Umgebung, findet hier seinen Platz und dankbare Zuschauerinnen und Zuschauer.

Wichtig ist mir auch die Bürgermedienlandschaft.

Sieben Offene Kanäle in Magdeburg, Dessau, Merseburg, Stendal, Salzwedel, Wernigerode und Wettin sowie die beiden nichtkommerziellen Lokalradios in Aschersleben und Halle sind ein gutes Beispiel dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger ihr eigenes Radio und Fernsehen machen können und zugleich Fähigkeiten bei der Medienkompetenz erwerben. Das weit über unser Land hinaus bekannte und gern genutzte Medienkompetenzzentrum in Halle, das ebenfalls von der Medienanstalt Sachsen-Anhalt getragen wird, zeigt, wie Nutzerinnen und Nutzer aller Altersgruppen an neue Technologien herangeführt werden und dabei lernen, sie eigenverantwortlich und verantwortungsbewusst zu nutzen.

Dass die Medienanstalt Sachsen-Anhalt zudem Vorreiter bei der Entwicklung neuer technischer Standards war, wird auch bei der Digitalisierung deutlich. Bei uns im Land startete mit Rockland Sachsen-Anhalt das bundesweit erste DAB-Programm im Regelbetrieb. Was im Fernsehen schon weitgehend gelungen ist, soll nun auch im Hörfunk mit bundesweiten und lokalen Radioangeboten im neuen Standard DAB+ der Digitalisierung zum Durchbruch verhelfen. Runde Geburtstage sind immer auch ein Anlass, inne zu halten und auf die Vergangenheit zurückzublicken. Der damalige Landesrundfunkausschuss entstand durch das Gesetz über den privaten Rundfunk in Sachsen-Anhalt vom 22. Mai 1991.

Dabei wurde eine Organisation gewählt, die sich bewusst von den anderen Bundesländern unterschied und bis heute beibehalten wurde. Juristisch vertreten wird die Medienanstalt durch den dreiköpfigen ehrenamtlichen Vorstand der 26 Mitglieder starken Versammlung. Über viele Jahre nahmen die beiden Landtagsabgeordneten und medienpolitischen Sprecher ihrer Fraktionen, Reiner Schomburg (CDU) und Lutz Kühn (SPD), abwechselnd den Vorstandsvorsitz des Landesrundfunkausschusses beziehungsweise der Medienanstalt Sachsen-Anhalt wahr. Ihnen gilt mein herzlicher Dank für die erfolgreiche Aufbauarbeit, die heute von Oberkirchenrat Albrecht Steinhäuser umsichtig fortgesetzt wird. Gleichermaßen trifft dies für den langjährigen Geschäftsführer und Direktor Christian Schurig zu, der den Aufbau der Medienaufsicht in Sachsen-Anhalt maßgeblich mitprägte und bei seinem Ausscheiden in den Ruhestand ein gut bestelltes Haus an seinen Nachfolger Martin Heine übergab.

Ich freue mich darüber, dass die Medienanstalt Sachsen-Anhalt ihren 20. Geburtstag nutzt, um mit einer Festschrift auf die Anfangszeit, die auch von so manchen Provisorien geprägt war, zurückzublicken.


Eine erkenntnisreiche Lektüre wünscht Ihnen
Dr. Reiner Haseloff
Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt

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